Dysplasiesprechstunde
Unsere Dysplasie-Sprechstunde ist eine Spezialsprechstunde, deren Expertise und Leistungen durch die Deutsche Krebsgesellschaft geprüft und mit einem Zertifikat versehen wurden. Regelmäßige interne und externe Audits sorgen für eine fortlaufende Verbesserung der Qualität unseres Angebotes.
Die bei der gynäkologischen Krebsvorsorge erhobenen zytologischen Ergebnisse des Zellabstrichs der Portio (Muttermund) werden in Deutschland nach der Münchener Nomenklatur III in sogenannte Pap-Gruppen eingeteilt.
Informationen zur "Münchener Nomenklatur III"
In unserer zertifizierten Dysplasie-Sprechstunde werden Patientinnen mit
- auffälligem zytologischen Abstrichergebnis und oder
- Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) sowie suspekten
- Veränderungen an der Vulva (Schamlippe) oder Vagina (Scheide) betreut.
Was bedeutet Dysplasie?
Die Zellen des Gebärmutterhalses erneuern sich ständig. Wenn sich die Zellen bei der Erneuerung verändern, z. b.: aufgrund einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), werden sie dysplastisch genannt, und das Gewebe, in dem die Zellen vorhanden sind, wird als Dysplasie bezeichnet.
Dysplasien können in unterschiedlicher Schwere d. h. von leicht über mittelschwer bis schwer vorkommen. Eine Dysplasie wird auch als Krebsvorstufe bezeichnet.
Mithilfe der Kolposkopie(Mikroskop am Untersuchungsstuhl) möchten wir das Vorhandensein/Nichtvorhandensein einer Dysplasie herausfinden. Falls eine Dysplasie vorhanden ist, muss der Grad ermittelt werden.
Das Kolposkop ist ein medizinisches Instrument, das zur Untersuchung der Scheide, der Schamlippen und insbesondere des Gebärmutterhalses und Gebärmuttermundes in 7-30 facher Vergrößerung verwendet wird. Bei dieser Untersuchung sitzen Sie auf einem gynäkologischen Untersuchungsstuhl.
Die Gynäkologin sucht unter optischer Vergrößerung nach Gewebeveränderungen, d.h. nach einer Dysplasie.
Wichtig für Sie als Patientin ist zu wissen:
Auch eine schwerstgradige Dysplasie ist nicht gleichbedeutend mit Krebs.
Eine Dysplasie kann sich zu Krebs weiterentwickeln, was aber selten vorkommt und meist mehrere Jahre dauert.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Nach einem ausführlichen Gespräch mit der Ärztin , in welchem auch Sie ausreichend Zeit haben Fragen zu stellen, nehmen Sie auf dem gynäkologischen Untersuchungsstuhl Platz. Es erfolgt eine Inspektion der Schamlippen, der Scheide, des Gebärmutterhalses und des Gebärmuttermundes unter optischer Vergrößerung.
Sollten Sie am Tag der Untersuchung Ihre Periode haben, bitten wir Sie den Termin rechtzeitig falls möglich, im Vorfeld zu verschieben.
Es wird 5%-ige Essiglösung aufgetragen um suspekte Stellen deutlicher darzustellen. Sofern notwendig wird mit einer speziellen Biopsiezange eine Gewebeprobe entnommen. Dies kann leichte Beschwerden und Blutungen hervorrufen. Die Blutung wird mit einem Tampon oder durch Auftragen einer gerinnungsstimulierenden Substanz gestillt. Wenn Sie möchten, können Sie die gesamte Untersuchung auf einem Videomonitor mitverfolgen.
Wir bitten Sie keine Kinder zur Untersuchung mitzubringen.
Wenn bei Ihnen nach der Untersuchung Schmerzen, Blutungen oder etwas anderes Ungewöhnliches auftritt, setzen Sie sich mit uns in Verbindung.
Sollten Sie nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Untersuchung das Ergebnis von uns mitgeteilt bekommen haben, melden Sie sich bitte bei uns.
Wir bitten Sie, den von Ihrem Gynäkologen erhaltenen oder hier zum Download bereitstehenden Aufklärungsbogen zu dem vereinbarten Termin in unserer Dysplasie-Sprechstunde und eine aktuelle Überweisung mitzubringen.